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Reinhold Böhm ist im Alter von 77 Jahren plötzlich verstorben. Foto: privat
01.05.2017 09:32
Reinhold Böhm mit 77 Jahren verstorben

Unna (rad-net) - Reinhold Böhm, Moderator, Organisator, Nachwuchsförderer und Gründer des RSV Unna ist gestern im Alter von 77 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. «Mit Reinhold Böhm verliert der RSV Unna sein Herz und seinen Motor. Wir sind unfassbar traurig», sagt Frank Schemmer, Vorstandsmitglied im RSV Unna.

Böhm gründete 1968 noch als aktiver Rennfahrer den RSV Unna und war seitdem Geschäftsführer. Er veranstaltete zahlreiche erfolgreiche Rennen, bei denen er selbst die Jugendklassen moderierte und in der Hauptklasse oft noch selber startete. Schon im ersten Vereinsjahr richtete der RSV die Landesmeisterschaft für Nordrhein-Westfalen aus. Mit dem Osterrennen und der Radnacht setzte der Verein Höhepunkte im Rennkalender. Insgesamt hat der RSV Unna unter Leitung von Böhm inzwischen fünf Deutsche Meisterschaften und zahlreiche weitere Rennen ausgerichtet. 2018 hatte Reinhold Böhm auch die Austragung der Deutschen U23-Meisterschaft auf der Straße geplant.

Die von Reinhold Böhm geführte Jugendarbeit im RSV Unna wurde zwei Mal mit dem «Grünen Band» für erfolgreiche Nachwuchsarbeit ausgezeichnet.

Auch außerhalb des eigenen Vereins war Böhm über viele Jahre als Moderator unterwegs und glänzte von Straße bis zum Cross mit Fachwissen. Beruflich war Böhm mit einem von ihm aufgebauten Baustoff-Großhandel erfolgreich, den er vor einem Jahrzehnt verkauft hat, um mehr Zeit für seine Enkel und den Sport zu haben.

«Jeder kannte Reinhold Böhm als Sprecher an der Strecke, als Macher zahlreicher Radrennen und als Jemanden, der ein 'Nein' nicht kannte. Für ihn gab es immer Wege und Lösungen», sagt Frank Schemmer gegenüber rad-net und unterstreicht das soziale Engagement Böhms auch neben dem Radsport: «Er war aber auch Mahner und zeigte dem Nachwuchs immer wieder auf, das Schul- und Berufsausbildung die wesentliche Grundlage im Leben sind, auch um unbeschwert die schönste Nebensache der Welt bestreiten zu können, den Radsport. In diesem Sinne setzte er sich seit Jahrzehnten für die Jugend ein, vermittelte ihnen Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen. Bis zuletzt engagierte er sich für einen unbegleiteten jugendlichen Flüchtling aus Marokko und half ihm so, hier in der Region Fuß zu fassen.»

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