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Lars Forster (li.) und Nino Schurter gewannen das Cape Epic 2019. Foto: Greg Beadle/Cape Epic
24.03.2019 12:17
Schurter/Forster und Langvad/Van der Breggen souveräne Cape Epic-Gesamtsieger - Fumic und Morath Zweite

Stellenbosch (rad-net) - Der Tscheche Ondrej Cink und der Spanier Sergio Mantecon holten sich beim Absa Cape Epic im Sprint gegen die Südafrikaner Philipp Buys/Matthys Beukes im Val de Vie in Paarl den finalen Etappensieg. Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen mehr: Die Schweizer Nino Schurter und Lars Forster gewannen die achttägige MTB-Etappenfahrt in Südafrika vor Manuel Fumic/Henrique Avancini sowie den Italienern Samuele Porro/Damiano Ferraro. Bei den Damen unterstrichen Annika Langvad und Anna van der Breggen ihre Vormachtstellung mit dem siebten Tageserfolg. Damit sicherten sie sich den Gesamtsieg vor Adelheid Morath und Candice Lill.

Die letzten 70 Kilometer des Cape Epic 2019 waren auch nicht gnädig. Vom Start weg ging es von Stellenbosch aus in die Berge. In einem zackigen Profil ging es doch 500 Höhenmeter nach oben, ehe nach rund 20 Kilometern der höchste Punkt erreicht war

Vorne gab es ein paar Teams, wie Kross Racing und Pyga Euro Steel, die nach einem Etappensieg strebten und Dampf machten. Manuel Fumic konnte das Tempo irgendwann nicht mehr mitgehen und ließ abreißen. Die Rivalen von Scott-Sram (Schurter/Forster) und Trek Selle San Marco (Porro/Ferraro) waren allerdings nicht all zu weit entfernt. Im folgenden Downhill schlossen Fumic/Avancini wieder zum Gelben Trikot auf, lagen nach knapp 30 Kilometer zwei Minuten hinter der Spitze, aber nur 40 Sekunden hinter Porro/Ferraro. Dazwischen waren Simon Stiebjahn und Urs Huber unterwegs.

Der Abstand zwischen den Gruppen wuchs auf 1:30 Minuten an, doch auf den letzten zehn Kilometern machten Avancini und Fumic nochmal Druck. Sie sammelten das Canyon-Team, genauso wie weitere Teams, ein. Schließlich passierten sie nur noch vier Sekunden hinter Trek Selle San Marco die Ziellinie als Zwölfte (4:08). 15 Sekunden vorher waren Simon Stiebjahn und Urs Huber als Achte (+3:53), direkt hinter ihren Youngsters Martin Frey und Simon Schneller ins Ziel gekommen. Damit blieb auf den ersten vier Positionen alles wie sich das am Samstag so angedeutet hatte.

Nino Schurter und Lars Forster (Scott-Sram, 14., +4:31) bekamen eine knappe halbe Minute später die Champagner-Zieleinfahrt. «Das ist schon speziell hier», meinte Nino Schurter. «Im Gegensatz zu meinem ersten Sieg vor zwei Jahren sind wir mit dem Ziel zu siegen ins Rennen gegangen. Man braucht Glück und es ist großartig, dass es hier in dieser Atmosphäre geklappt hat.» Sein Kompagnon Lars Forster gestand, dass er Samstag und Sonntag begonnen hätte, richtig zu leiden. «Ich hatte zum Glück einen starken Partner und bin sehr froh, dass wir es geschafft haben», so Forster.

Vorne kämpften Matthys Beukes/Philipp Buys und Ondrej Cink/Sergio Mantecon um den prestigeträchtigen finalen Etappensieg. Die vier lieferten sich einen packenden Kampf um den Tageserfolg. Die Entscheidung fiel hauchdünn zugunsten von Kross Racing weil Mantecon das Vorderrad im Fotofinish grade noch vor seinem Konkurrenten Buys über die Ziellinie brachte, während Beukes und Cink bereits hinter der Ziellinie warteten. Cink und Mantecon hatten die vergangenen Tage immer wieder versucht eine Etappe zu gewinnen. 54 Sekunden hinter den beiden Teams feierten Sebastian Fini/Martins Blums (CST Sandd Bafang) ihren ersten Podestplatz.

Siebter Etappensieg für das Orangene Jersey
Die Gesamtsiegerinnen Anna van der Breggen und Annika Langvad gewannen auch die letzte Etappe des Absa Cape Epic. Nach 70 Kilometern von Stellenbosch ins Val de Vie in Paarl, siegte das dänisch-niederländische Duo mit 17 Sekunden Vorsprung auf Adelheid Morath und Candice Lill, die damit souverän auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung verbuchten. Tages- und Gesamtdritte wurden Ariane Lüthi/Maja Wloszczowska vor Sabine Spitz und Nadine Rieder, die sich am letzten Tag noch auf den vierten Rang des Gesamtklassements schieben konnten.

Langvad und van der Breggen (Investec Songo Specialized) konnten sich bis zum höchsten Punkt der Strecke bei Kilometer 20 absetzen und hatten nach 30 Kilometern 1:46 Minuten Vorsprung auf Adelheid Morath und Candice Lill (Summit Fin) und eine weitere Minute vor Lüthi/Wloszczowska (Kross Spur Racing).

Doch Morath und Lill gaben sich noch nicht geschlagen. Mit konstant hohem Tempo konnte das Duo den Rückstand verringern und knapp zehn Kilometer vor dem Ziel wieder zu Langvad/van der Breggen aufschließen.

Morath machte dann das Tempo, doch einen knappen Kilometer vor dem Ziel griffen Langvad und van der Breggen an. Adelheid Morath fehlte in diesem Moment die Spritzigkeit um reagieren zu können. «Sie hatten am Ende einfach mehr Power», bekannte Lill. «Aber wir sind mit unsere Woche glücklich und haben einen guten Job abgeliefert», so die Südafrikanerin weiter. Adelheid Morath, die am meisten mit der Hitze und den Flachpassagen zu kämpfen hatte, viel weniger aber mit den vielen Höhenmetern, zeigte sich glücklich über den zweiten Platz in der Gesamtwertung. «Jeder Tag ist hart und du weißt nie was du zu erwarten hast. Wir sind mit dem zweiten Rang hochzufrieden. Respekt vor allem vor Anna van der Breggen, was sie als Straßenfahrerin hier geleistet hat», so Morath, die mit Lill vor dem Start einen Podestplatz als Ziel ausgegeben hatte. Das hat das Duo erreicht, überraschend vor Maja Wloszczowska/Ariane Lüthi, bei denen die Polin sich einen Infekt eingehandelt hatte.

Annika Langvad verbuchte ihren fünften Cape-Epic-Sieg und zieht damit mit Karl Platt und Christoph Sauser gleich. «Es war eine spezielle Erfahrung, Anna als Straßenfahrerin ins Mountainbiken einzuführen», meinte Langvad und die angesprochene Van der Breggen sprach von der ersten Woche in ihrem Radfahrer-Leben, in dem sie «so viele Stunden» im Sattel verbracht habe. «Es war sehr hart, aber eine großartige Erfahrung», so Van der Breggen.

Sabine Spitz und Nadine Rieder (Meerendal Wiawis Rotwild) brachten es mit einer konstanten Woche am Ende noch zum vierten Gesamtrang. 10:30 Minuten verloren sie am Schlusstag, doch Jennie Stenerhag und Mariske Strauss litten an Sturzfolgen und verloren 28:16 Minuten.

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