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Marta Bastianelli holte sich den EM-Titel im Straßenrennen. Foto: UEC
05.08.2018 17:01
Straßen-EM: Brennauer Dritte - Bastianelli siegt

Glasgow (rad-net) - Lisa Brennauer hat bei den Europameisterschaften in Glasgow ihre dritte Medaille geholt. Nach Gold und Bronze auf der Bahn, gewann sie nun auch Bronze im Straßenrennen. Europameisterin wurde Marta Bastianelli (Italien) vor Titelverteidigerin Marianne Vos (Niederlande).

Die Frauen zeigten ein sehr spannendes Rennen. Nach 25 Kilometern hatte sich zunächst eine fünfköpfige Gruppe mit der deutschen Nationalfahrerin Lisa Klein sowie Lucinda Brand (Niederlande), Juliette Labous (Frankreich), Sophie Wright (Großbritannien) und Nadia Quagliotto (Italien) abgesetzt. Zunächst arbeitete da Quintett gut zusammen und hatte bis zu zwei Minuten Vorsprung herausgeholt, doch 25 Kilometer später griff Wright an und setzte das Rennen als Solistin fort. Zunächst ließen ihre ehemaligen Mitstreiterinnen sie fahren, wurden sich dann jedoch uneinig und Klein setzte der Britin alleine hinterher. Kurz danach wurde der Rest der Gruppe vom Feld wieder eingeholt.

Doch Klein schaffte es nicht, den Anschluss zu Wright herzustellen und 50 Kilometer vor dem Ziel konnte das Peloton wieder zu ihr aufschließen. Danach gab es immer wieder Attacken aus dem Feld, doch es dauerte bis 35 Kilometer vor dem Ziel, ehe mit Sabrina Stultiens (Niederlande) die erste Rennfahrerin den Sprung zu Wright schaffte. Kurz blieb das Duo noch an der Spitze des Rennens, aber 30 Kilometer vor dem Ziel war ihr Ausreißversuch beendet und das Rennen neu eröffnet.

Daraufhin bildete sich eine neue Spitzengruppe mit Weltmeisterin Chantal Blaak (Niederlande), Alice Barnes (Großbritannien) und Elena Cecchini (Italien). Doch auch damit war noch keine Entscheidung gefallen. 20 Kilometer vor dem Ziel wurde das Trio zurückgeholt.

Dann griffen Anna van der Breggen (Niederlande) und Elisa Longo Borghini (Italien) an, kurze Zeit später schaffte Dani Rowe (Großbritannien) zu dem Spitzenduo auf. Zehn Kilomter fuhren Aude Biannic (Frankreich) und Flortje Mackaij (Niederlande) noch zu der Spitzengruppe auf. Aber dadurch entstand auch in dieser Gruppe eine Uneinigkeit, da die Niederländerinnen nun zu zweit vertreten waren. Also erhöhten Van der Breggen und Longo Borghini erneut das Tempo und setzten die Fahrt zu zweit fort.

Eigentlich sah es schon so aus, ob das Duo die Medaillen unter sich ausmachen würde, doch einen Kilometer vor dem Ziel schaffte das Peloton, in dem mittlerweile die Niederländerinnen das Tempo übernommen hatten, wieder den Anschluss und die Entscheidung fiel im Sprint.

Marta Bastianelli war klar die schnellste und konnte einige Meter vor der Ziellinie schon die Arme hochreißen und sich als Siegerin feiern lassen. Hinter ihr spurteten Marianne Vos und Lisa Brennauer auf die Plätze zwei und drei. «Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch mal rankommen», sagte Brennauer ausgepumpt, aber glücklich im Ziel am Glasgow Green, dem ältesten Park der Stadt. «Ich bin sehr glücklich über die Bronzemedaille. Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Ich weiß gar nicht, wo ich zum Schluss die Kraft hergenommen habe, aber ich habe einfach nochmal alles mobilisiert.»

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