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Ronja Eibl wurde in Haiming starke Vierte. Foto: Erhard Goller
23.04.2017 15:41
Swiss Bike Cup Haiming: Indergand souverän - Eibl überzeugt bei den Juniorinnen

Haiming (rad-net) - Die Schweizerin Linda Indergand vom Team Focus XC dominierte beim Swiss Bike-Cup in Haiming das HC dotierte Rennen und siegte mit 1:52 Minuten Vorsprung auf die Ukrainerin Yana Belomoina sowie 2:36 Minuten vor Maja Wloszczowska. Für Helen Grobert reichte es nur zu Platz 22. Bei den Juniorinnen gelang Ronja Eibl ein starker vierter Rang.

Fünf Runden, fünf Bestzeiten. Mehr Zahlenwerk braucht es kaum, um zu belegen wie überlegen Linda Indergand im Ötztal ihren zweiten Sieg in einem HC-Rennen eingefahren hat. Und in welch prächtiger Form sie sich befindet wird deutlich wenn man sich die Liste der Geschlagenen anschaut.

Woher der große Vorsprung? «Ich kann es nicht erklären», meinte die Eidgenossin und hatte dann vielleicht doch ein Argument, der ihn zumindest teilweise nachvollziehbar macht: «Technisch sauber zu fahren ist hier sicherlich sehr wichtig», meinte Indergand. Und das kann die Olympia-Achte ganz sicher. Sie hatte bereits aus der ersten Abfahrt eine kleine Lücke mitgebracht und war dann einfach ihr Tempo weiter gefahren.

Grobert hatte sich mehr vorgestellt
Die niederländische U23-Fahrerin Anne Tauber (Habitat MTB Team) stellte als Vierte ihr Talent einmal mehr unter Beweis und dass sie auf einem technisch schwierigen Kurs dabei vor ihren U23-Konkurrentinnen Alessandra Keller (Radon Factory XC) auf Rang sechs (+3:16) und Sina Frei (jb Brunex-Felt) auf sieben (+3:30) blieb, ist schon bemerkenswert.

Der 22. Platz war nicht das, was sich Helen Grobert für sich vorgestellt hatte. Sie kam am Anfang nicht gut weg, auf dem Kurs in Haiming mit seinen langen Singletrail-Passagen definitiv ein gravierendes Handicap. «Ich wäre schon gerne in den Top Ten mitgefahren. Wenn man hier nicht von Anfang an dabei ist, wird es ziemlich schwer. Ich dachte irgendwann nur noch, ich bin jetzt froh, wenn ich mich von den harten Trainingsblöcken erholen kann», kommentierte die Deutsche Vize-Meisterin.

Hanna Klein (Superior Bikes) fuhr ein relativ konstantes Rennen, das sie auf Platz 25 brachte. Auch sie erwischte keinen besonders guten Start. Schon nach einer Runde standen über zweieinhalb Runden Rückstand zu Buche, am Ende waren es 8:23 Minuten.

UCI Junior Serie: Starke Aufholjagd von Ronja Eibl
Laura Stigger und Lisa Pasteiner feierten im Ötztal einen österreichischen Doppelsieg vor der Schweizerin Nadia Grod. Mit zwei Rundenbestzeiten manövrierte sich Ronja Eibl (Gonso-Simplon) auf einen starken vierten Platz.

Laura Stigger stürmte in Runde eins von vier auf und davon. Nach der ersten 4,3- Kilometer-Runde hatte die Lokalmatadorin bereits 58 Sekunden Vorsprung auf Lisa Pasteiner. Sie baute ihren Vorsprung auf heimischem Terrain weiter aus und konnte auf der zweiten Hälfte der Distanz zehren. Am Ende blieben nach 1:10:45 Stunden noch 34 Sekunden auf Pasteiner übrig, die das Duell um Rang zwei mit Nadja Grod (+0:38) für sich entschied.

Weitere 13 Sekunden später rollte Ronja Eibl auf einem starken vierten Rang ins Ziel. Die Grosselfingerin lieferte dabei eine bemerkenswerte Vorstellung ab. Von Position 18 nach der gut zwei Minuten langen Startphase arbeitete sie sich in der ersten Runde auf Platz sieben nach vorne. Auf den letzten beiden Runden lieferte sie jeweils die Bestzeit ab, so dass von den 1:47 Minuten Rückstand auf Stigger nach einer Runde nur noch 51 Sekunden übrig blieben.

«Am Start wurde ich ziemlich in die Mitte gedrängt und habe viel Zeit verloren. Schade, dass es so knapp nicht mehr zum zweiten und dritten Platz gereicht hat, aber sonst bin ich mit meinem Rennen sehr zufrieden», sagte Eibl. Bundestrainer Marc Schäfer war mit seinem Schützling mehr als zufrieden. «Das war eine top Leistung, auch fahrtechnisch. Ihre Entwicklung gegenüber dem letzten Jahr lässt für die Zukunft hoffen», meinte Schäfer.

Franziska Koch landete auf Position sechs (+3:10) und war damit zufrieden. «Mehr war nicht drin heute. Ich habe vergangene Woche hart trainiert und bin deshalb sehr zufrieden», erklärte Koch, die sich jetzt erstmal wieder auf Straßenrennen fokussieren will. Sie hat die Deutsche Bergmeisterschaft in drei Wochen als nächstes Ziel im Visier. Das Bundesliga-Rennen in Heubach wird sie am kommenden Sonntag aber trotzdem fahren. «Das passt mit dem langen Anstieg ja gut in die Vorbereitung auf die Berg-DM», sagte sie lachend.

Leonie Daubermann, die aktuell im Abiturs-Stress steckt, belegte Rang 14 (+7:02).

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