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Die Deutschen Mountainbike-Orientierer bei der MTBO-WM in Österreich. Foto: mtbo-deutschland.de
16.08.2018 11:42
WM-Titel im Mountainbike-Orienteering vergeben

Zwettl (rad-net) - In der vergangenen Woche haben die Mountainbike-Orientierer in Österreich ihre Weltmeisterschaft über fünf Distanzen ausgetragen. 30 Nationen entsendeten Athleten. Im deutschen Aufgebot standen die routinierten Anke Dannowski (ESV Dresden), Mark Huster (SV Sachsen 90 Werdau), Hendrik Heß (USV TU Dresden) sowie WM-Debütant Sebastian Anders (ESV Bitterfeld) und, nach längerer Pause, Denny Albert (SV Sachsen 90 Werdau/Pendix).

In den Wäldern mit Mittelgebirgscharakter im Umkreis der Stadt Zwettl wurden die verschiedenen Strecken ausgetragen. Die heiße WM-Woche, in die Temperaturen stets um die 30 Grad lagen, eröffnete mit dem Massenstartrennen. Alle Fahrer starten zeitgleich, fahren jedoch in Schlaufen die Posten in unterschiedlichen Reihenfolgen an. Nach verhaltenem Start konnte sich Anke Dannowski in einer heißen Schlussphase auf der alle dieselben Posten anzufahren hatten noch auf Rang elf vorschieben und verpasste somit knapp die anvisierte Top Ten. Bei den Männern erreichte Sebastian Anders durch eine konstante Orientierungsleistung als bester Deutscher Platz 61. Weltmeister wurden Camilla Soegaard (Dänemark) und Jussi Laurila (Finnland).

Eine konstante Orientierungsleistung sorgte im steilen Mitteldistanzgelände für Mark Huster mit Platz 32 für eine seiner besten WM-Platzierungen überhaupt. Dicht dahinter folgte Denny Albert auf Platz 40. Dannowski hatte an diesem Tag mit Schaltungsproblemen nach einem eingefahrenen Stock zu kämpfen und kam nicht über Platz 18 hinaus. Durch die guten Platzierungen konnten sich Huster und Albert direkt für das Finale der Langstrecke qualifizieren. Weltmeister wurden Simon Braendli (Schweiz) und Olga Shipilova Vinogradova (Russland).

Im Staffelwettbewerb, der ebenfalls als Massenstartrennen ausgetragen wird, konnten die Deutschen nur eine Männerstaffel an den Start bringen, da es zu wenige deutsche Frauen gibt, die sich auf internationalem Niveau bewegen. Den Start fuhr Huster, der nach einer erneuten soliden Leistung auf Heß wechselte. Heß fuhr sein bis dahin bestes Rennen der WM-Woche und wechselte im Mittelfeld auf Albert. Dieser kämpfte sich zunächst noch zwei Positionen nach vorn, musste dann aber in der Schlussschlaufe noch einen Fahrer passieren lassen und er Platz zwölf erreichte, eines der besten deutschen WM-Ergebnisse. Weltmeister bei den Männern wird die russische Staffel. Bei den Frauen gewann Tschechien.

Gut 46 Kilometer und 760 Höhenmeter für die Männer sowie 38 Kilometer und 600 Höhenmeter für die Frauen standen für die Frauen über die Langstrecke auf dem Programm. Einen guten Einstieg ins Rennen erwischte Huster, der bis zur Rennhälfte unter den ersten 30 fuhr. Leider entschied er sich zur Rennmitte für eine zeitraubende Route zum nächsten Posten, kassierte mehr als fünf Minuten und beendete das Rennen als 48. Kurz dahinter auf Platz 51 kam Heß ein, der sich im Laufe der Woche immer besser und konstanter orientierte. Dannowski erwischte gute Routenwahlentscheidungen, jedoch gepaart mit einigen Orientierungsfehlern. Zur Rennmitte konnte sie das Tempo nochmals forcieren und legte Zwischenzeiten in den Top Sechs hin. Mit Platz 17, mit elf Minuten Rückstand auf die Weltmeisterin, sorgte sie für ein erneutes Top 20 Ergebnis. Für das Tschechische Team reichte es zum Doppelsieg durch Martina Tichovska und Krystof Bogar.

Der Sprint hatte einen komplett anderen Charakter als die Rennen die Tage zuvor. Das Kasernengelände Lichtenstein östlich von Allensteig ist ein offenes, brettebenes Terrain versehen mit ein paar kleinen Waldecken. Die meisten Wiesen im Kasernen-Gelände durften per Rad gequert werden, außerhalb galt wieder striktes Wegegebot. Die Eckdaten und das Gelände erforderten einen komplett anderen Rennansatz als die Tage zuvor. Im Sprint hieß es «all out» und versuchen die Konzentration oben zu behalten. Im Frauenrennen gab es immer wieder Passagen mit größerem Postenabstand, der auf Asphalt zu bewältigen war, so dass dort für die komplizierten Postenabschitte gut vorgeplant werden konnte. Dies lag Dannowski, jedoch entschieden am Ende die klitzekleinen Details über die Medaillenvergabe und die Top Ten-Platzierung. Bei Dannowski verhinderte ein übermäßig langer Kartenwechsel ein besseres Ergebnis als Platz 13. 25 Sekunden Stillstand sind im Sprint eine Welt und ein Drittel vom Gesamtrückstand von 1:15 Minuten auf die neue Weltmeisterin Henna Saarinen (Finnland).

Den deutschen Männern liegt der Sprint meist nicht ganz so gut, hier fehlen vermutlich die hohe Endschnelligkeit und die Souveränität im Fahren der entschiedenen Routen. Bester Deutscher war an diesem Tag Hendrik Heß auf Platz 64, knapp fünf Minuten hinter Weltmeister Anton Foliforov (Russland).

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