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12.03.2001 09:08
Manfred Polch neuer Präsident in NRW

Hamm (rad-net) - Manfred Polch (Köln) ist der neue Präsident des größten deutschen Radsportlandesverbandes. In einer Kampfabstimmung konnte er sich klar gegen den Gegenkandidaten Horst Teutenberg (Mettmann) durchsetzen. Hubert Rosiejak (Gelsenkirchen), der seit 1992 die Geschicke des Verbandes lenkte, wurde mit der höchsten Auszeichnung des NRW-Verbandes verabschiedet. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Die diesjährige Jahreshauptversammlung in Hamm wurde mustergültig vom Radsportbezirk Westfalen-Mitte unter Leitung von Michael Erkeling organisiert und durchgeführt. Schwerpunkt war natürlich die Neuwahl des Präsidenten. Aus diesem Grunde reisten auch zwei besondere Ehrengäste an. Zum einen der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Manfred E. Böhmer (Köln) und der Präsident des Radsportverbandes Brandenburg, Walter Röseler (Potsdam). Brandenburg und NRW verbindet seit der Wende in der ehemaligen DDR eine enge Partnerschaft. Als besonderer Vertreter der Stadt Hamm konnte der Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann begrüßt werden, der seine Radsportstadt Hamm den Delegierten nochmals vorstellte.

Hubert Rosiejak hob in seiner Abschlussrede vor den rund 200 Delegierten die augenblickliche positive Situation des Radsports noch einmal hervor. Nie zuvor wurde so viel im Fernsehen und Radio berichtet. Gerade das extreme Interesse während der Deutschland-Tour und den Olympischen Spielen, haben den Aktiven einen nie zuvor erlebten Stellenwert eingebracht. Nicht nur der Rennsport sondern auch der Bereich Hallenradsport, Einradfahren, Trial und der Breitensport profitieren von dieser Situation. Der scheidende Präsident informierte, dass Präsidium und Vorstand nun wieder einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können, der Verband ist absolut schuldenfrei. Zu Beginn seiner Amtszeit musste Rosiejak mit erheblichen finanziellen Problem innerhalb des

Verbandes kämpfen. Nun kann man sich nach Umstrukturierungen, die teilweise auch weh getan haben, wieder voll auf die Nachwuchsförderung konzentrieren.

Die Gesamtmitgliederzahl lag 2000 bei 24.430 Mitgliedern, vertreten in 512 Vereinen. Somit belegt man weiterhin den ersten Platz in Deutschland, 20 % der gesamten organisierten Radsportler kommen aus NRW.

Manfred Polch versprach zu Beginn seiner Amtszeit Ansprechpartner für alle Sparten zu sein. Polch, Vorsitzender des Radsportbezirkes Köln und Mitorganisator des größten Radrennens in NRW, Rund um Köln, ist seit 1966 im Radsport aktiv. Zunächst als Rennfahrer und seit 1989 als Funktionär in der Vereins- und Verbandsführung. Der 58jährige waschechte „Kölsche Jong“ will durch die Suche von zusätzlichen Sponsoren die Möglichkeiten zur Förderung der Athleten erhöhen. Der Radsportverband NRW erhält insgesamt nur rund 65.000 DM Unterstützung vom Landessportbund und muss davon noch den einzigen hauptamtlichen Trainer finanzieren. In Thüringen sieht die Unterstützung beispielsweise ganz anders aus, dort werden sieben hauptamtliche Trainer beschäftigt.

Ebenso will Polch die Arbeit, die von den ehrenamtlich Tätigen Präsidiumsmitgliedern oder Fachwarten erledigt wird, zum Teil auf die Geschäftsstelle in Gelsenkirchen verlagern. Hierzu ist allerdings eine zusätzliche Kraft erforderlich, die finanziert werden muss.

Die anderen Tagesordnungspunkte wurden zügig abgearbeitet. U. a. ging es auch um eine Satzungsänderung. Ab sofort stellt der Radsportverband Nordrhein-Westfalen auch einen offiziellen Fachwart Trial und Einradfahren, zwei hochinteressante Trendsportarten. Auch der Kassenbericht und der Haushaltsplan wurden ohne große Diskussion angenommen.

Auch freute sich der scheidende Präsident Rosiejak als eine seiner letzten Amthandlungen noch einige Auszeichnungen zu überreichen. Mit der silbernen Ehrennadel des Radsportverbandes Nordrhein-Westfalen wurden ausgezeichnet Horst Killmann (Gladbeck) für sein großes Engagement im Gladbecker Radsport, Frau Renate Franz (Köln) für ihre finanzielle und persönliche Unterstützung des Bahnradsportes

bundesweit und besonders in Köln, Alexander und Manfred Donike (Düren), vielfache Sieger von Deutschen Meisterschaften auf der Bahn und 6-Tage-Rennen, für ihre Tätigkeit im Bereich der Jury-Ausbildung im Rennsport als internationale Schiedsrichter des Weltradsportverbandes.

BDR-Präsident Böhmer überreichte die Ehrennadel und Urkunde für die 50jährige Mitgliedschaft im BDR an Alfons Vehrenkemper (Beckum) und Hubert Rosiejak.

Folgende Ämter wurden bestätigt oder neu besetzt: Vizepräsident Hallenradsport Josef Pooschen (Willich), Sportausschuss-Vorsitzender Helmut Berresheim (Mülheim a. d. Ruhr), Fachwart Bahnrennsport Winfried Halfter (Bünde), Fachwart Mountain-Bike/BMX Jürgen Isenhardt (Wickede), Fachwart Radball/Radpolo Siegfried Westphal (Oelde), Fachwart Radtourenfahren Claus Winkelsträter (Wuppertal), Fachwartin Frauenradsport Birgit Zurhausen (Gelsenkirchen), Fachwartin Einradfahren Rita Platzcke-Widlak (Bottrop), Fachwart Trial Dr. Friedrich von Schulz-Hausmann (Bonn), stellvertretende Jugendleiterin Heidi Hellermann (Mülheim a. d. Ruhr), Beisitzer Michael Erkeling (Welver), Kassenprüfer Dieter Waizbauer (Köln), Ersatzprüfer Horst-Manfred Roßkamp (Aachen).

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