Offizielle Webseite des Bund Deutscher Radfahrer e.V.
Veröffentlicht am
04.07.2019 11:57:36

Engadin Radmarathon: Nothegger oder Gschnitzer?

Die Strecke des Engadin Radmarathon über den Berninapass gehört zu den spektakulärsten der Alpen. Foto: Henning Angerer
Die Strecke des Engadin Radmarathon über den Berninapass gehört zu den spektakulärsten der Alpen. Foto: Henning Angerer

Zernez (rad-net) – Nicht nur das neue Prolog-Zeitfahren am Vortag und die Sonderwertung «Engadin Radmarathon König», sondern auch die Besetzung sorgen am Sonntag für Hochspannung beim Engadin Radmarathon. «Wir sind mit dem Meldeergebnis sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr zufrieden», so Fabian Schorta, OK-Präsident des Engadin Radmarathon. «Jetzt sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zug – vorbereitet ist alles.»

Erstmals startet neben dem Nachwuchs im «KidsRace» auch schon ein Teil der Teilnehmer des Engadin Radmarathon am Samstag. Im «Radmarathon-Prolog powered by Assos» werden auf einer 6,69 Kilometer langen Strecke vom Ortszentrum bis nach Ova Spin auf 1884 Meter über dem Meer gleichzeitig erste Punkte für die Punktewertung des «Engadin Radmarathon König» vergeben. «Wer da vorne mitmischen will, muss sicher schon am Samstag Vollgas geben – auch weil im Zeitfahren erst einmal der direkte Vergleich zur Konkurrenz fehlt», sagt Schorta.

Mit dem Südtiroler Thomas Gschnitzer, dem auf Gran Canaria lebenden Österreicher Mathias Nothegger und Maxime Galletti aus Monthey haben die ersten drei Fahrer des Engadin Radmarathon 2018 auch für die 14. Austragung am Sonntag gemeldet – allerdings nicht für den Prolog. Gschnitzer und Nothegger kommen beide direkt aus der TOUR Transalp nach Zernez, die sie in der Team- und Einzelkonkurrenz jeweils souverän gewinnen konnten. Damit hatten sie in der vergangenen Woche ausreichend Gelegenheit, sich über den gegenseitigen Formstand zu informieren. Im direkten Vergleich hatte dabei der Vorjahres-Zweite des Engadin Radmarathon und Ötztaler-Sieger Nothegger die Nase vorn. Ein Wörtchen mitreden möchten am Sonntag auch der Vorjahres-Fünfte, Patrick Stadelmann aus Ruswil, und Gschnitzers Transalp-Partner Daniel Pechtl aus Roppen in Österreich.

Mit Spannung erwartet wird die potenzielle Langstrecken-Premiere des Lokalmatadors Fadri Barandun. Der Mountainbiker aus Samedan konnte im Vorjahr bereits die Kurzstrecke des Engadin Radmarathon gewinnen und liebäugelt mit der Einführung von Auftakt-Zeitfahren und Punktewertung auch mit der 214 Kilometer langen grossen Runde. Schon für den «Radmarathon-Prolog powered by Assos» ist er der Favorit.

Bei den Frauen liegt die Favoritenrolle bei der Wahl-Bündnerin Nina Zoller aus Chur und der Duathletin Martina Krähenbühl. Während Krähenbühl ‒ 2015 auch Achte der Schweizer Meisterschaften im Strassenrennen und im vergangenen Jahr Schweizer Meisterin am Berg ‒ ihr Debüt beim Engadin Radmarathon feiert, startet Zoller zum dritten Mal in Zernez. Zoller, in den vergangenen zwei Jahren jeweils Zweite im Engadin, zeigte ihre Form zuletzt als Aussenseiterin bei den Schweizer Meisterschaften im Zeitfahren und Strassenrennen jeweils mit Platz sechs und als Siegerin der Alpen Challenge Lenzerheide. Beste Chancen auf einen Spitzenplatz haben unter anderem auch Joy Wetli aus Walenstadt, die Vorjahres-Dritte im Engadin, und Alina Mylka, Vierte der Alpen Challenge und am Sonntag 13. der Schweizer Meisterschaften.

Vorjahressiegerin und Streckenrekordlerin Laila Orenos verzichtet in diesem Jahr auf den Engadin Radmarathon. Nach einer bisher eher entspannten und rennfreien Saison bereitet sich die 36-Jährige zwar derzeit auf ihre Titelverteidigung beim Ötztaler Radmarathon vor, macht sich aber keinen Druck. «Ich werde dort sicher nicht in Höchstform antreten, aber das ist auch egal. Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.» Sonntag steht sie zwar auch an einer Startlinie, gibt aber nach ihren Siegen in Zernez 2015, 2017 und 2018 diesmal dem «Maratona dles Dolomites» den Vortritt.

Der Startschuss für den Engadin Radmarathon fällt am Sonntag um 7 Uhr im Ortszentrum von Zernez. Der Engadin Radmarathon gehört zu den grössten Radrennen der Schweiz und lockt im Sommer bis zu 1500 Radsportlerinnen und Radsportler ins Engadin. Mit zwei Strecken über 97 und 214 Kilometer durch den Nationalpark und über die Forcola di Livigno, den Berninapass sowie auf der grossen Runde zusätzlich Flüela und Albula ist das Rennen ausserdem eines der schönsten und herausforderndsten der Alpen. Die Besonderheit beim Engadin Radmarathon, der zum exklusiven Kreis der Swiss Cycling Top Tour gehört, ist: Am Ende der ersten Runde geht‘s direkt am Ziel in Zernez vorbei, hier können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch im Rennen entscheiden, ob sie die kurze Strecke fahren und ins Ziel abbiegen oder die lange Strecke in Angriff nehmen wollen. Aktuell sind noch Nachmeldungen für den Engadin Radmarathon möglich.