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Veröffentlicht am
29.12.2022 14:30:22

Toon Aerts soll zwei Jahre gesperrt werden

Toon Aerts wurde suspendiert. Foto: Archiv/Baloise-Trek Lions
Toon Aerts wurde suspendiert. Foto: Archiv/Baloise-Trek Lions

Brüssel (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI sieht für den belgischen Cyclo-Cross-Spezialisten Toon Aerts eine zweijährige Sperre vor. Er war am 19. Januar 2022 während einer Dopingkontrolle außerhalb des Wettkampfs positiv auf die verbotene Substanz Letrozol getestet worden. Aerts ist jedoch weiterhin von seiner Unschuld überzeugt.

Letrozol-Metaboliten wird missbraucht, um anabole Steroide zu verschleiern oder die Testosteronproduktion zu steigern. Es ist im und außerhalb des Wettbewerbs verboten und gilt als «spezifizierter Stoff», der keiner obligatorischen vorläufigen Suspendierung bedarf und normalerweise mit einer zweijährigen Sperre bestraft wird. Diese kann jedoch reduziert werden, wenn der Athlet nachweist, dass die Substanz unbeabsichtigt in seinen Körper gelangt ist.

Nach Angaben der Verteidigung sei die gefundene Menge an Letrozol bei Aerts so gering, dass von einer bewussten Dopinganwendung keine Rede sein könne. Dies hätte eine Haarprobe gezeigt. Die Anwälte von Aerts glauben, dass er aufgrund eines kontaminierten Nahrungsergänzungsmittel positiv getestet wurde, müssen aber noch beweisen, wie.

Nach derzeitigem Stand kann Aerts am 16. Februar 2024 wieder ein Cross-Rennen bestreiten. «Aber ich will immer wieder meine Unschuld beweisen», sagte der Belgier während einer Pressekonferenz, bei der er immer wieder in Tränen ausbrach. «Das ist eine sehr harte Strafe. Eine viel zu harte Strafe für jemanden, der guten Gewissens sagen kann, dass er kein Dopingsünder ist. Ich hatte nie die Absicht, Doping anzuwenden, und ich habe nie freiwillig Dopingmittel genommen, um meine Leistung zu verbessern.»

Um seine Unschuld zu beweisen, hat Aerts sich auch seit dem Zeitpunkt, an dem er über seinen positiven Test informiert wurde, geweigert, die Haare zu schneiden. Eine Haaranalyse soll in der Beweisfindung weiterhin eine wichtige Rolle spielen. «Haarproben bringen in Mordfällen oft einen Durchbruch», sagte Aerts. «Jetzt werden wir es in einem Dopingfall anwenden, weil die Beweise in meinen Haaren liegen.»

Nächsten Monat will Toon Aerts seine Version der Geschichte vor dem Anti-Doping-Tribunal der UCI erzählen und seine Sperre anfechten.