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Veröffentlicht am
30.06.2019 16:07:16

Schachmann als Meister zur Tour - Bora-Dreifachsieg

 
          Maximilian Schachmann (M.) siegte vor Marcus Burghardt (r) und Andreas Schillinger. Foto: Hendrik Schmidt
Maximilian Schachmann (M.) siegte vor Marcus Burghardt (r) und Andreas Schillinger. Foto: Hendrik Schmidt

Oberlungwitz (dpa) - Maximilian Schachmann hat erstmals die deutsche Straßenradmeisterschaft gewonnen. Der Berliner siegte bei der Hitzeschlacht auf dem Sachsenring nach 181,1 Kilometern vor Ex-Meister Marcus Burghardt aus Samerberg sowie dem Amberger Andreas Schillinger und fährt damit im Meistertrikot zur Tour de France. Nur 15 Fahrer erreichten aufgrund der harten Bedinungen mit Temperaturen nahe der 40 Grad und dem nicht einfachen Rundkurs am Ende das Ziel.

Im Finale machte das Bora-hansgrohe-Team den Meister unter sich aus. Schachmann, Burghardt und Schillinger hatten sich gut 30 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt. Auf einen Schlusssprint verzichtete das Trio. Die Bora-Fahrer hatten sich vorher bereits über den Meister geeinigt. «Ich werde das Trikot mit Ehren tragen», sagte Schachmann und fügte hinzu: «Das Schwerste am Rennen war, den Abstand herauszufahren. Wir sind drei Teamkollegen und haben super harmoniert. Es war wie ein Mannschaftszeitfahren.»

Das anspruchsvolle Profil und die Hitze sorgten auf dem traditionsreichen Motorsportkurs für ein wahres Ausscheidungsfahren, dem auch Vorjahressieger Pascal Ackermann zum Opfer fiel. Nach rund der Hälfte der Distanz war das Rennen für den zweimaligen Giro-Etappensieger beendet. Auch viele weitere erfahrene Profis mussten die Segel streichen.

Den Titel bei den Frauen sicherte sich zuvor zum zweiten Mal nach 2014 Lisa Brennauer. Die 31 Jahre alte Kemptenerin konnte sich nach 103,2 Kilometern im Sprint einer siebenköpfigen Spitzengruppe vor Lisa Klein (Saarbrücken) und Vorjahressiegerin Liane Lippert (Friedrichshafen) durchsetzen.

Klein hatte sich bereits am Freitag in Spremberg den Titel im Einzelzeitfahren gesichert. Der Titel bei den Männern ging zum neunten Mal an Tony Martin, der auf einen Start im Rennen am Sonntag verzichtete, um sich auf die am kommenden Sonntag in Brüssel beginnende 106. Frankreich-Rundfahrt vorzubereiten. Auch Sprinter und Ex-Meister André Greipel hatte die Reise nach Sachsen gar nicht erst angetreten.

Die DM war aus der Not heraus geboren. Im Mai drohten die Titelkämpfe noch auszufallen, weil kein Ausrichter gefunden war. Schließlich erklärte sich die Verantwortlichen auf dem Sachsenring bereit einzuspringen.