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Veröffentlicht am
28.07.2021 12:20:17

Pidcock nach Olympiasieg: «Olympia ist purer Nationalstolz»

Tom Pidcock triumphierte in Tokio im Cross-Country. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
Tom Pidcock triumphierte in Tokio im Cross-Country. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa

Tokio (rad-net) - Tom Pidcock hat nur zwei Monate nach einem Schlüsselbeinbruch das Mountainbike-Rennen der Olympischen Spiele gewonnen. Der 21-Jährige war am Montag in Tokio vor Mathias Flückiger (Schweiz) und David Valero (Spanien) ins Ziel gekommen und wurde damit nicht nur der jüngste Sieger aller Zeiten in dieser Disziplin, sondern gewann auch die erste Goldmedaille im MTB für sein Land Großbritannien.

«Der Weg von meinem Sturz und Schlüsselbeinbruch bis hierher war wirklich hart, also ist das echt unglaublich», freute sich Pidcock nach dem Rennen Anfang der Woche. Der Brite war im Juni beim Training gestürzt, woraufhin er operiert werden musste und die Tour de Suisse verpasste. Ob er den Weg zu Olympia schaffen würde, stand damals in den Sternen, doch der Fahrer schien das Event auf keinen Fall verpassen zu wollen.

«Das ist wie kein anderes Rennen. Die Olympischen Spiele übersteigen den Sport. Du nimmst am Wettbewerb teil, repräsentierst deine Nation und jeder in deinem Land steht hinter dir, egal welche Sportart du ausübst», berichtete der Profi von seiner ersten Olympischen Erfahrung. «Das ist purer Nationalstolz, es ist unglaublich.»

Pidcock war das Rennen am Montag bedacht angegangen und hatte sein eigenes Tempo für den Parcours gefunden. Während die Schweizer Flückiger und Nino Schurter sofort zu Beginn des Wettbewerbs angriffen, hielt sich der Brite in der ersten Runde im vorderen Hauptfeld. Der Fahrer teilte sich seine Kräfte gut ein, bevor er in der zweiten und dritten Runde angriff, seine überragenden Kletterfähigkeiten spielen ließ und Flückiger schließlich distanzierte.

«Ich bin immer besser, wenn ich die Kontrolle selbst übernehme. Ich fahre meine eigenen Linien und meine eigene Geschwindigkeit», erklärte Pidcock sein Erfolgskonzept. «Als das Rennen losging, ließ meine Nervosität nach und ich konnte mich komplett auf den Wettkampf konzentrieren. Aber ich bin glücklich, dass die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre stattfinden, denn dieses Event ist extrem stressig.»

In den kommenden Wochen will Pidcock nun zunächst eine Pause einlegen, bevor er seine Saison, in der er mit Ineos Grenadiers bereits den Brabantse Pijl gewann, fortsetzt. Zusätzlich gab der Brite bekannt, dass er in drei Jahren erneut zu den Olympischen Spielen nach Paris aufbrechen wolle, um dort das Straßenrennen und Zeitfahren in Angriff zu nehmen.