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Ronja Eibl (vorne) auf der Short Track-Strecke des Kos Stage Race. Foto: Armin M. Küstenbrück
20.10.2019 15:33
MTB: Eibl beim Kos Stage Race auf dem dritten Gesamtrang

Kos (rad-net) - Im abschließenden Short Track-Wettbewerb des Kos Stage Race im Mountainbike konnte die Schweizerin Kathrin Stirnemann vor der Italienerin Martina Berta und Maja Wloszcowska aus Polen triumphieren. Am Gesamtsieg der Dänin Annika Langvad vor Wloszczowska und vor der Tagesfünften Ronja Eibl änderte sich allerdings nichts mehr. Bei den Herren verpasste Martin Gluth als Vierter das Podest, der Gesamtsieg ging an Marathon-Weltmeister Leonardo Paez.

«Ich habe es ein bisschen verpennt, als die angezogen haben, konnte aber auch nicht mithalten. Ich bin dann nur noch gefahren, wie es geht und hatte noch mal Spaß», erklärte Ronja Eibl (Corendon-Circus) nach dem Rennen auf dem 1,1 Kilometer langen Kurs durch die Gassen von Kos. Sie kam mit 16 Sekunden Rückstand auf Stirnemann (32:37) als Fünfte ins Ziel.

«Das Allgemeinbefinden war nicht so gut, ich bin jetzt einfach fertig. Die vier Tage waren extrem hart für mich, aber ich habe es mir auch nicht einfach vorgestellt. Jetzt bin ich froh, dass ich Pause machen kann.» Für die 20-Jährige war es das erste Etappenrennen ihrer Karriere. Jetzt gebe es erst mal nur noch «Radtouren zum Kuchen essen», meinte Eibl, der die gewonnen 80 Weltranglistenpunkte für Gesamtrang drei in der neuen Weltrangliste noch mal ein paar Plätze nach vorne verhelfen werden. Am Dienstag könnte sie von 29 auf 25 nach oben klettern.

Im Kampf um den Etappensieg bewies Kathrin Stirnemann (Thömus RN), dass sie eine Meisterin dieses Fachs ist. Die Schweizerin, die in zwei Tagen 30 Jahre alt wird, markierte aus der vierköpfigen Spitzengruppe in der letzten Runde einen unwiderstehlichen Angriff und brachte Etappenrennen und Saison mit einem Sieg zu Ende. «Das war genau mein Ding. Ich habe mich voll darauf gefreut, bin technisch und taktisch gut gefahren und hatte am Ende die meisten Reserven», meinte eine strahlende Stirnemann. «Dass ich die Saison so beenden kann ist ziemlich cool, weil sie eigentlich ziemlich sch... war. Das motiviert mich für den Winter.»

An Katzen, die den Kurs kreuzten, kam sie und der Rest des Feldes zum Glück auch vorbei. «Es war ziemlich wild, aber es ging ohne Sturz», so Stirnemann.

Martina Berta (Torpado-Ursus) hatte gehofft ihre führende Position zu verteidigen, doch die Italienerin, genauso wie Maja Wloszczowska (Kross Racing) mussten die Qualitäten von Stirnemann anerkennen, die zeitgleich mit den beiden Konkurrentinnen gewann.

Annika Langvad kassierte nach rund 20 Minuten eine Lücke und verlor den Anschluss. Die Dänin kam mit 1:08 Minuten Rückstand als Neunte ins Ziel, was aber an ihrem Gesamtsieg 46 Sekunden vor Maja Wloszczowska und 4:24 Minuten vor Ronja Eibl nichts mehr änderte.

Herren: Mexikaner Jose Ulluoa gewinnt Schlussetappe
Marathon-Weltmeister Leonardo Paez verteidigte bei den Herren als Tages-15. sein Leaderjersey vor Bouchard und Alexandre Balmer. Der Mexikaner Jose Ulluoa holte sich die Etappe knapp vor Bouchard und dem Franzosen Mathis Azzaro , während Martin Gluth (Superior XC9 als Vierter das Podest nur knapp verpasste und den Event auf Gesamt-Rang acht beendete.

Martin Gluth war bis zum Schluss in der Spitze vertreten. Doch als er eine Runde vor Schluss versuchen wollte, eine bessere Position zu ergattern, fand er keine Lücke. «Die Autos an der Straße waren dann doch zu nah und ich wollte da auch nichts riskieren. Im Endeffekt war es dann auf der letzten Geraden ein Kräftemessen, aber da waren wir alle am Limit», erklärte Gluth, der schließlich als Vierter die Ziellinie passierte. «Schade, dass es nicht aufs Podium gereicht hat, aber ich habe alles probiert und bin auch ganz schlau gefahren, denke ich. Mir haben die vier Tage noch mal richtig Bock gemacht», meinte der Freiburger. Seine in Israel ausgekugelte Schulter wird am Dienstag noch mal untersucht und dann vermutlich operiert.

Gluth belegte in der Endabrechnung Platz acht mit einem Abstand von 7:36 Minuten auf Leonardo Paez (Giant-Polimedical), der am letzten Tag als 15. nur zehn Sekunden verlor und 54 Sekunden vor Bouchard und 1:19 Minuten vor Balmer gewann.

Georg Egger (Lexware) war mit seiner Bilanz dagegen nicht ganz einverstanden. «Ich habe mir das schon erfolgreicher vorgestellt und auf einen Platz auf dem Podium gehofft. Aber den Marathon am Freitag habe ich etwas unterschätzt, die Form war nicht mehr da, wo ich dachte, dass sie wäre. Heute hat der letzte Push gefehlt, um vorne zu fahren. Ich war nicht agil genug, um vorbei zu strahlen», resümierte Egger. Im Short Track belegte er so zwei Sekunden hinter dem Sieger Rang sechs, in der Gesamtwertung wurde es Platz elf (+8:33).

Alex Bregenzer (Stevens MTB Racing) landete im Short Track auf Position 13 (+0:10) und schob sich damit noch von 17 auf 15 (+12:18) nach vorne.

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