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Mathieu van der Poel konnte zum dritten Mal bei der Flandern-Rundfahrt jubeln. Foto: Laurie Dieffembacq/Belga/dpa
31.03.2024 16:32
Flandern-Rundfahrt: Politt Dritter - Weltmeister Van der Poel siegt

Oudenaarde (rad-net/dpa) - Nils Politt ist bei der Flandern-Rundfahrt ganz starker Dritter geworden. Unterdessen konnte Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) seinen nächsten Klassikersieg einfahren. Der Weltmeister siegte als Solist.

Die Kontrahenten von Van der Poel hatten dem großen Favoriten vor allem Teamstärke entgegenzusetzen. Am Molenberg begannen etwa 100 Kilometer vor dem Ziel die Attacken auf den Niederländer. Vor allem die Teams Visma-Lease a Bike und Lidl-Trek versuchten, Van der Poel unter Druck zu setzen. Eine Zeitlang hatte auch schon Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek) gemeinsam mit Van der Poels Teamkollegen Gianni Vermeersch, der als Aufpasser mitgeschickt wurde, an der Spitze des Rennens gelegen, wurde aber rechtzeitig vor dem Finale eingeholt. Dann attackierte unter anderem auch Ivan Cortina (Movistar) und ging mit rund einer halben Minute Vorsprung in den Koppenberg.

Und dort fiel die Entscheidung dann schon etwas früher als erwartet. Als es den Koppenberg bei noch 45 zu fahrenden Kilometern hinaufging, war Van der Poel bestens positioniert und gehörte dank seiner Erfahrung im Cyclo-Cross zu den ganz wenigen Profis, die keine Probleme hatten, den extrem steilen und durch den Regen rutschigen Kopfsteinpflasteranstieg hinaufzufahren. Ein Großteil ersten Feldgruppe musste vom Rad steigen und zu Fuß laufen - auch Cortina, der in diesem Moment noch alleine an der Spitze lag. Hinter Van der Poel überquerte Matteo Jorgenson (Visma-Lease a Bike) als Zweiter den Koppenberg, konnte aber nicht mehr zu dem Niederländer aufschließen, lag aber eine Zeitlang alleine hinter dem Führenden, der auch von anderen Fahrern nicht mehr eingeholt werden konnte.

Van der Poel siegte mit 1:02 Minuten Vorsprung. «Es ging heute nur ums Überleben. Es war durch das Wetter die härteste Ronde, die ich je gefahren bin», sagte van der Poel. «Flandern im Weltmeister-Trikot zu gewinnen - da ist ein Traum wahr gewonnen. Ich bin völlig im Eimer.»

Hinter ihnen bildete sich eine Verfolgergruppe mit Pedersen, Cortina, Dylan Teuns (Israel-Premier Tech), Alberto Bettiol (EF Education-EasyPost), Laurence Rex (Intermarché-Wanty) und Tim Wellens (UAE-Team Emirates). Kurz nach dem Taaienberg, etwa 35 Kilometer vor dem Ziel, holten die Verfolger Jorgenson ein. Allerdings herrschte in der Gruppe dann Uneinigkeit. Cortina, der kurz vor dem Koppenberg schon einmal angegriffen hatte, aber ebenfalls an dem Anstieg wegrutschte, versuchte es genauso wie Teuns. Dadurch fiel die Gruppe auseinander. Hinter Van der Poel waren nun Bettiol und Teuns sowie Wellens und Cortina jeweils zu zweit unterwegs.

Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel bekamen zunächst Pedersen und Co. Gesellschaft von weiteren Verfolgern um Nils Politt (UAE-Team Emirates) und dann wurden auch Cortina und Wellens eingeholt. Erst auf der Ziellinie sprinteten die Verfolger dann auch noch an Bettiol und Teuns vorbei. Luca Mozzato (Arkéa-B&B Hotels) sicherte sich im Fotofinish den zweiten Platz. Politt wurde Dritter. Ursprünglich hatte der Kölner den Zielstrich als Vierter überquert, doch Michael Matthews (Jayco-AlUla) wurde wegen Verlassens der Fahrlinie distanziert.

«Ich war schon am Mannschaftsbus und dann kam der Anruf, dass ich Dritter sei. Ich bin super zufrieden mit diesem Ergebnis, auf dem Podium der Flandern-Rundfahrt zu stehen ist etwas Besonderes. Es ist mein zweites Mal, dass ich bei einem Radsportmonument auf dem Podium stehe, nach dem zweiten Platz bei Paris-Roubaix», freute sich Politt, und sagte zur entscheidenden Situation im Schlussspurt: «Was den Sprint angeht, kann ich sagen, dass ich schnell unterwegs war und ein wenig bremsen musste. Die Kommissäre haben diese Entscheidung getroffen, Matthews tut mir aber auch leid.»

Hunderttausende Fans standen am inoffiziellen belgischen Nationalfeiertag an den Straßen Flanderns - bisweilen zu nah an den Fahrern. Zwei Stürze wurden augenscheinlich ausgelöst, weil Fahrer mit Zuschauenden kollidierten. In einem Fall war auch der deutsche Profi Nico Denz (Bora-hansgrohe) involviert.


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