In der Anfangsphase setzten sich zwei Ausreißer ab, die das Peloton sogar bis auf zwölf Minuten ziehen ließ. Das Duo hielt bei Regen und Gegenwind lange durch, doch etwa 25 Kilometer vor dem Ziel war der Fluchtversuch vom Peloton beendet worden.

Als es den Anstieg nach Casacastalda, den letzten Berg des Tages, hinaufging, kam EF Education-EasyPost an die Spitze des Feldes und wollte das Rennen für die Sprinter zu schwer machen. Olympiasieger Richard Carapaz selbst übernahm die Spitze, doch der Schaden hielt sich in Grenzen und auf den letzten 15 Kilometern lief alles wieder zusammen.

Die Straßen von Gualdo Tadion waren eng, kurvenreich und rutschig. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), der die gestrigen Etappe gewonnen hatte, ging in der letzten Kurve, beim Versuch, einige Positionen gutzumachen, zu Boden. Bauhaus hielt sich aus dem Gedränge heraus und lieferte sich ein hartes Sprintduell mit Jonathan Milan (Lidl-Trek). Der Bocholter war aber der stärkere und verwies den Italiener auf Platz zwei, Dritter wurde Kévin Vauquelin (Arkéa-B&B Hotels). Das hervorragende deutsche Abschneiden rundeten Marius Mayrhofer (Tudor) sowie Bauhaus' Teamkollege Nikias Arndt auf den Plätzen acht und zehn ab.

«Um ehrlich zu sein, dachte ich, die heutige Etappe wäre zu schwer für mich, aber das Team hat an mich geglaubt, mich motiviert und mich in die perfekte Ausgangslage gebracht, um um den Sieg zu sprinten. Ich war sehr konzentriert. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, meine Leistung bis zum Ziel aufrechtzuerhalten. Ich würde gerne wie vor zwei Jahren auch die letzte Etappe am Sonntag gewinnen, aber wir müssen realistisch sein, das Niveau der Sprinter ist hier sehr hoch», freute sich Bauhaus über seinen ersten Sieg seit über einem Jahr.

Im Gesamtklassement liegt weiterhin Ayuso in Führung. Der Sieger des Auftaktzeitfahrens hat sechs Sekunden Vorsprung auf Milan, der durch die Zeitbonifikationen im Ziel etwas Boden gutmachte und auf den zweiten Platz vorrückte. Als Dritter hat Vauquelin 14 Sekunden Rückstand zum Spanier. Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) ist nun auf Top-Ten-Kurs. Er liegt als Gesamtzehnter 26 Sekunden hinter Ayuso.

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