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Die Klassikersaison fällt für Peter Sagan und Co. in diesem Frühjahr aus. Foto: Archiv/Dirk Waem/BELGA/dpa
26.03.2020 12:40
Austragung der Flandern-Rundfahrt 2020 «sehr unwahrscheinlich»

Oudenaarde (rad-net) - Der belgische Radsportverband hat die Straßensaison bis zum 31. Oktober verlängert, um Rennen nachholen zu können, wenn die Corona-Pandemie zurückgehen sollte. Philippe Willequet, Bürgermeister von Kluisbergen, der Stadt, in der mit dem Oude Kwaremont eine der Schlüsselstellen der Flandern-Rundfahrt liegt, sagte jedoch, dass die Chance, das Rennen so zu organisieren, wie es normalerweise läuft, sehr gering ist.

«Niemand hat eine Kristallkugel. Lassen Sie uns zuerst sehen, wie sich das Virus entwickelt, und dann gegebenenfalls Schritt für Schritt andere Dinge zulassen. Aber ich denke, dass die Ronde für diese Saison und dieses Jahr erledigt ist. Sie wird nicht stattfinden.»

Willequet erklärte weiter: «Die 'Ronde' im Oktober zu organisieren, ist nicht möglich. Wenn sie stattfinden würde, wäre es nie wie in den vorherigen Ausgaben. Wenn Sie über die Flandern-Rundfahrt sprechen, sprechen Sie über Monate der Vorbereitung. Organisation, Polizei, Signalmänner alle Dinge, die zur Perfektion vorbereitet sind. Ein Datum jetzt mit nur wenigen Monaten Vorbereitung festzulegen, wäre eine ziemliche Herausforderung. Und wenn es am Ende möglich wäre, wäre es nicht in der eigentlichen Form. Ich denke, die Chancen sind gering, oder sogar gar nicht vorhanden.»

Willequet sagte, der Verlust der Flandern-Rundfahrt in diesem Jahr sei angesichts des Ausbreitung Coronavirus unvermeidlich und werde den 5. April, an dem der Klassiker ursprünglich stattfinden sollte, zu einem ungewöhnlich ruhigen Tag machen. «Wir haben eine besondere Beziehung zu Radsportveranstaltungen. Es tut mir besonders leid für die Radsportbegeisterten und die Organisatoren. Sie haben viel Zeit, Geld und Mühe in diese Sache gesteckt. Am Tag der 'Ronde' gibt es mehr Leute, die auswärts essen als Einwohner in Kluisbergen, und nicht zu vergessen alle Sportbegeisterten auf Fahrrädern und viele Wanderer, die mit den Rennfahrern kommen. Es ist ein großartiger Hochtag für Kluisbergen und die Umgebung, der verschwunden ist.»

Der belgische Radsportverband und der regionale Radsportverband Flandern haben gemeinsam beschlossen, den Kalender zu verlängern, in der Hoffnung, dass einige der Klassiker im Herbst laufen können. Davon betroffen sind unter anderem neben der Flandern-Rundfahrt Paris-Roubaix, Gent-Wevelgem, Scheldeprijs, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Flèche Wallonne. Für die Rennen sollen Daten zwischen der Tour de France, der Vuelta a España und den Weltmeisterschaften gefunden werden.

Organisatoren, deren Rennen vor dem 30. April stattfinden sollten, wurden gefragt, ob sie nach dem 1. Juli einen anderen Termin im Kalender haben möchten. Die bereits geplanten Termine haben jedoch Vorrang vor den potentiellen neuen Terminen. Terminkollisionen mit bestehenden Rennen werden die Umplanung wichtiger Rennen erheblich einschränken, falls die europäischen Länder diesen Sommer wieder für den normalen Geschäftsbetrieb geöffnet werden.

Für Rennen, die im Mai stattfinden sollen und noch nicht abgesagt wurden, werden die Organisatoren bis zum 3. April darüber informiert, ob ihre Veranstaltung durchgeführt werden kann.

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