Viele Fahrerinnen versuchten in der relativ flachen Anfangsphase der Etappe davonzukommen. Eine Spitzengruppe bildete sich zunächst nicht. Erst nach der Hälfte löste sich mit Lourdes Oyarbide (Laboral Kutxa-Fundación Euskadi) eine Ausreißerin. Doch am ersten Anstieg des Tages, dessen Gipfel rund 30 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde, war ihr Vorsprung von gerade einmal einer halben Minute schnell aufgebraucht und die Spanierin wieder eingeholt.

Danach gab es weitere Angriffe aus dem Feld, unter anderem auch von Antonia Niedermaier (Canyon-Sram), aber noch ehe der höchste Punkt erreicht war, war auch die Ausreißergruppe gestellt. Aufgrund des hohen Tempos hatte sich das Peloton jedoch deutlich dezimiert. Auf der folgenden Abfahrt kam mit Gaia Realini (Lidl-Trek) eine der Favoritinnen zu Fall. Sie nahm zwar die Verfolgung auf, konnte zur Spitze des Feldes den Anschluss aber nicht mehr herstellen und verlor heute über sieben Minuten.

Vorne hatten sich unterdessen alle weiteren Favoritinnen versammelt. Visma-Lease a Bike und AG Insurance-Soudal-Quick Step spannten sich an die Spitze des Feldes gespannt, sodass alle weiteren Attacken egalisiert wurden.

Schließlich blieb eine kleine Gruppe übrig, aus der Vollering zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo erhöhte. Eine Fahrerin nach der anderen musste reißen lassen, ehe auf dem Schlusskilometer nur noch Yara Kastelijn (Fenix-Deceuninck) und Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek) an ihrem Hinterrad waren. Dann konnte Vollering noch einmal beschleunigen und gewann die Etappe mit 28 Sekunden Vorsprung vor Kastelijn und Longo Borghini. Ricarda Bauernfeind (Canyon-Sram) wurde Sechste mit 44 Sekunden Rückstand.

Vollering ist auch die neue Trägerin des Roten Trikots. Die bisherige Spitzenreiterin, Marianne Vos (Visma-Lease a Bike) verlor etwas mehr als zwei Minuten und fiel auf Rang neun zurück. Vollering liegt nun 31 Sekunden vor Longo Borghini und 53 Sekunden vor Riejanne Markus (Visma-Lease Bike).

Die morgige Etappe von Tarazona nach Vineuesa über 132,1 Kilometer endet ebenfalls mit einer Bergankunft. Zum Schluss müssen die Rennfahrerinnen den 6,5 Kilometer langen und durchschnittlich 6,7 Prozent steilen Anstieg von La Laguna Negra bezwingen.

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