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Katarzyna Niewiadoma übernahm die Führung von der gestürzten Annemiek van Vleuten. Foto: Canyon-Sram
18.09.2020 12:35
Niewiadoma: «Nicht die Art wie man die Führung übernehmen will»

Maddaloni (rad-net) - Nachdem Annemiek van Vleuten nach der gestrigen Etappe des Giro Rosa verletzungsbedingt aufgeben musste, hat ihre Kontrahentin Katarzyna Niewiadoma nun das Rosa Trikot der Gesamtführenden übernommen. Die 25-Jährige vom deutschen Rennstall Canyon-Sram startet heute mit einem Vorsprung von 15 Sekunden auf die Zweitplatzierte Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) in die vorletzte Etappe der Rundfahrt.

Die Polin sagte nach der siebten Etappe: «Die letzten drei Kilometer waren sehr hektisch – jede wollte vorne fahren. Und dann gab es diesen großen Sturz 1,2 Kilometer vor der Ziellinie. Ich habe mich rechts gehalten und alles andere passierte links, deshalb konnte ich es umgehen.» Die Ziellinie überquerte Niewiadoma daraufhin als Dritte und konnte zusätzlich vier wertvolle Bonussekunden verbuchen.

Nachdem die Folgen des Sturzes für Van Vleuten bekannt gegeben wurden, bedauerte Niewiadoma die Art und Weise der Trikotübernahme. In den sozialen Netzwerken wünschte sie Van Vleuten nach dem gestrigen Rennen eine schnelle Genesung: «Das ist nicht die Art und Weise, wie jemand ein Führungstrikot übernehmen will und ich wünsche Annemiek eine gute Besserung.»

Für die heutige, vorletzte Etappe des Giro Rosa, die in einer Bergankunft in San Marco La Catola endet, hat sich die Fahrerin jedoch vorgenommen, ihre unerwartete Führung zu halten: «Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir auch vorher schon anvisiert hatten und das sind die Positionierungen und dabei unser Bestes zu geben. (…) Ich bin nicht nur in das Rosa Trikot gefahren, alle sind einen Platz im Gesamtklassement aufgerutscht, also ist das Spiel für jede dasselbe.»

Nach Niewiadoma und Van der Breggen folgt derzeit Cecilie Uttrup Ludwig auf Platz drei mit einem Rückstand von 1:15 Minuten auf die Gesamtführende. Alle drei Fahrerinnen gehören zu den besten Puncheuses der Welt, was sie in den vergangenen sieben Etappen unter Beweis gestellt haben, denn offensichtlich hat es keine von ihnen geschafft, die anderen beiden abzuschütteln. Mit dem unerwarteten Führungswechsel ist der Ausgang des Giro Rosa auf seinen letzten zwei Etappen also noch zu Überraschungen bereit.

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