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Maximilian Schachmann vom Team Bora-hansgrohe musste verletzungsbedingt die Tour de France aufgeben. Foto: Stefan Tabeling
20.07.2019 10:58
Schachmanns Tour-Debüt endet schmerzhaft

Tourmalet (dpa) - Die heiß ersehnte Tour-de-France-Premiere endete für Maximilian Schachmann mit Schmerzen und einem dicken Verband an der linken Hand.

Auch einen Tag nach seinem bitteren Sturz im Einzelzeitfahren von Pau waren die Nachwirkungen noch bestens sichtbar. «Ich habe ganz gut geschlafen, habe aber einmal eine Vollbremsung im Traum gemacht mit der Hand. Mir geht es den Umständen entsprechend gut», berichtete der 25 Jahre alte Radprofi am Samstagmorgen im Bora-hansgrohe-Teamhotel in Pau, bevor er seine Sachen zusammenpackte und zurück in die Heimat reiste.

Der Bruch von drei Knochen in der linken Mittelhand kostet Schachmann nicht nur die letzten acht Tour-Etappen mit Extrem-Kletterei in den Pyrenäen und Alpen, sondern definitiv auch die Deutschland-Tour (29. August bis 1. September) und wohl noch weitere Rennen.

«Er wird erst spät im Herbst wieder zurückkommen», sagte Teamchef Ralph Denk dem ZDF. Schachmann hatte 2019 bisher sein bestes Jahr erlebt, im Frühjahr tolle Siege eingefahren und Ende Juni auch die deutsche Straßenrad-Meisterschaft für sich entschieden. Er selbst sagte, er könne wohl sechs Wochen keine Rennen fahren.

Bei seinem Kindheitstraum Tour sollten die nächsten Erfolge her, vor allem für die Kapitäne Peter Sagan und Emanuel Buchmann, der gleichzeitig sein Zimmerkollege ist. «Ich bin sehr traurig und enttäuscht. Besonders weil ich dem Team jetzt nicht mehr helfen kann. Ich weiß, ich hatte eine wichtige Rolle für die Bergetappen, die ich jetzt leider nicht mehr erfüllen kann», sagte Schachmann.

Der Berliner war im Zeitfahren am Freitag gestürzt und auf die linke Hand gefallen. In der Heimat soll Schachmann nun medizinisch behandelt werden, die Operation steht bereits in den nächsten Tagen an. Für Buchmann, der weiter aussichtsreich im Gesamtklassement liegt, fehlt nicht nur ein guter Freund, sondern vor allem ein wertvoller Helfer auf schweren Teilstücken. Der Sportliche Leiter Enrico Poitschke konstatierte: «In den Bergen hätte er wichtige Aufgaben übernehmen sollen, da wird er nun fehlen. Er ist ein junger Fahrer, da macht man mal einen Fehler, das gehört zum Sport dazu.»

Vor allem zum Start in die Pyrenäen hatte der vorher unauffällige Schachmann auf sich aufmerksam gemacht. Am Donnerstag reichte es nach einer 170-Kilometer-Flucht in einer Gruppe zu Platz 16, auch beim Kampf gegen die Uhr befand sich der Deutsche auf dem Weg zu einer starken Platzierung.

«Nach dem Aufprall war mir schnell klar, dass mit meiner linken Hand etwas nicht stimmt», erzählte Schachmann. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, aufgeschlagenem Knie und gekrümmtem Körper absolvierte er die finalen Zeitfahrkilometer, dann war sein erstes Abenteuer bei der Tour de France abrupt beendet. Er werde «auf jeden Fall die Tour im Fernseher gucken», betonte Schachmann.

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