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Bissfest: Zeitfahr-Weltmeisterin Lisa Brennauer mit ihrer Goldmedaille. Foto: Javier Lizon
23.09.2014 16:55
Lisa Brennauer ist neue Zeitfahr-Weltmeisterin - Kröger wird Vierte

Ponferrada (rad-net/dpa) - Die Deutsche Meisterin Lisa Brennauer hat bei der Straßen-WM in Ponferrada den deutschen Doppelsieg perfekt gemacht und Gold im Einzelzeitfahren gewonnen. Bereits am Vormittag hatte auf dem gleichen Kurs Lennard Kämna bei den Junioren gesiegt.

In der Siegerzeit von 38:48,16 Minuten setzte sich die Deutsche Straßen- und Zeitfahrmeisterin aus Durach im Allgäu bei dem 29,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren durch. Die 26-Jährige war als drittletzte Fahrerin von der Startrampe gerollt. Silber ging an die Ukrainerin Anna Solowej (+18 Sekunden), Bronze an die US-Amerikanerin Evelyn Stevens (+21).

Mieke Kröger bot ebenfalls eine klasse Vorstellung. Die 21-Jährige aus Bielefeld, U23-Europameisterin im Zeitfahren, verpasste das Podium als Viertplatzierte mit der Zeit von 39:26,45 Minuten nur um sieben Sekunden. Trixi Worrack schaffte ebenfalls noch den Sprung in die Top Ten und belegte in 40:03,41 Minuten den zehnten Rang. Für die niederländische Titelverteidigerin Ellen van Dijk blieb Rang sieben (+1:11 Minute).

«Ich bin überwältigt. Das braucht ein bisschen Zeit, um zu wisssen, dass das wahr ist. Ich kann es noch gar nicht glauben», sagte Lisa Brennauer. «Ich hatte einen wirklich guten Tag. Das ist ein großartiger Tag für Deutschland. Ich habe das Rennen heute Morgen gesehen und freue mich auch für Lennard.» Mit einem starken Finish hatte Brennauer, die im Vorjahr noch Elfte war, ihren Triumph herausgefahren.

«Ich bin natürlich überglücklich, dass ich Weltmeisterin geworden bin. Ich war so platt, dass ich gar nichts dachte. Auf dem Stuhl sickerte es mir dann ins Bewusstsein, dass ich es schaffen könnte», sagte Brennauer, die nach ihrer Bestzeit noch gut fünf Minuten auf dem Stuhl der Führenden bangen musste, bis ihr Sieg offiziell war.

Das Timing von Brennauer passte dabei optimal: Kurz nachdem sie den Zielstrich überquert hatte, setzte der große Regen ein. Bis dahin hatte sie sich einen Schlagabtausch mit ihren Rivalinnen geliefert. Nach der ersten Zwischenzeit war sie noch Fünfte, bei der zweiten Zeitmessung dann schon Zweite. «Ich hatte im Training schon gesehen, dass man sich das Rennen gut einteilen muss», sagte Brennauer.

Nach dem äußerst spannenden Wettbewerb mit ständig wechselnden Führungen bedeutete Gold für Brennauer den größten Erfolg ihrer Karriere. Entsprechend gelöst sang die Deutsche Meisterin bei der Siegerehrung die Nationalhymne.

BDR-Vizepräsident Udo Sprenger sagte: «Das ist ein großer Tag für den deutschen Radsport. Wir sind sehr stolz.» Am Mittwoch könnte die dritte Goldmedaille folgen, wenn Tony Martin als haushoher Favorit ins Einzelzeitfahren der Männer geht und seinen historischen vierten Titel anpeilt.

Zum kompletten Ergebnis ...

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